Robert Zoller Husky Pak Teil II

Die Kotzebues, die M’loots und die dritte Linie

In den 20er und 30er Jahren begannen hier in den USA einige Leute sich für Schlittenhunde zu interessieren und besonders für den Malamute. Sie brachten aus Alaska einige Hunde, und glaubten es seien Malamutes. Aber niemand wusste wirklich, was es war. Es gab keinen „Indian Kennel Club“ und es gab keinen „Eskimo Kennel Club“. Natürlich waren sie nirgendwo registriert. Wie auch immer, es war eine Meinung, dass es Malamutes waren. Wenn die Meinungen auseinander liefen, wurden einige herausgesucht, bekamen ein „Schild“ Malamute und es wurde gezüchtet.

In New England fanden wir die Kotzebues. Ihr Anfang war die Zucht von Arthur Walden.

Walden Chinook Kennel

Er war der bekannteste Hunde“Cowboy“, der die Hunde für die Admiral Byrd Expedition ausbildete und handelte. Sie wurden von Eva und Milton Seeley übernommen und beim AKC registriert.

Über andere Plätze verteilt waren die M’loots von Paul Voelcker aus New Marquette/Michigan, der aber keinerlei Interesse an Shows und dem AKC hatte. Dadurch waren keine Hunde von ihm registriert. In Newbury, Vermont, fanden wir einen Hund, Irwin’s Gemo von dem wir den Eindruck hatten, dass er das Beste war, was wir bis dahin hatten herumlaufen sehen. Zunächst gehörte er Lowell Thomas, dem bekannten Forschung-Journalist. Gemo, manchmal auch „Gimo“ oder „Chimo“ geschrieben, wurde auf der Ausstellung in Westminster als Best of Breed (bester Hund der Zucht) vorgestellt. Wir kauften seinen Enkelsohn, ein Baby den wir „Kayak“ nannten. Und wir lernten, diese Hunde waren weder Kotzbue noch M’loots. Es gab nicht sehr viele davon und manche wurden mit M’loot Nachkommen gekreuzt. Dick Hinman, der Besitzer hatte einige der Hunde von Dave Irwin bekommen, ein anderer Forscher und Autor von „alone, across the top of the world“. Später dann nannte ich diese Hunde die Hinman-Irwin Linie, oder auch die dritte Linie. Eigentlich jedoch war es keine Linie, nur eine Handvoll Hunde, vielleicht eine Hundefamilie, weder Kotzebue noch M’loot.

Unser größtes Problem zu dieser Zeit war wohl, ein gewisses Maß an Objektivität zu erreichen. Die Kotzebue und M’loot Gefolgsleute waren fanatische Anhänger, die zu beschäftigt damit waren, die anderen zu verleumden und anzugreifen, und deshalb weder wirklich schauten, aufpassten und lernten.

Wir hingegen versuchten unsere Gedanken zusammenzufassen und kamen zu folgendem Ergebnis: die Kotzbues waren gut vom Typ her, grundsätzlich wegen ihrer Köpfe, Schnauzen, Augen, Ohren, Ausdruck und gutem Körperformat. Sie waren gleichmäßiger als die M’loots, zumeist wolfsgrau, alle die gleiche Größe und Struktur. Durchweg gute Hinterhand und schlechte Front. Die Brust zu breit, nach außen in Höhe der Ellenbogen. Und die Meisten waren viel kleiner als wir glaubten oder dachten, dass der original Malamute sein müsse.

Die M’loots waren besser in ihrer Größe, schlank, nicht so gut in der Substanz. Gut in der Front und Vorhand, schlecht in der Hinterhand, was einen hüpfenden Gang verursachte. Sie neigten zu langen Schnauzen und großen Ohren. Viele Unterschiede in der Fellfarbe, von hell wolfsgrau bis schwarz weiß, einige ganz weiß.

Auch charaktermassig einige Unterschiede. Die Kotzebues waren leicht zu handeln, weniger aggressiv. Die M’loots liebten Kämpfe, schwierig mit anderen Hunden.

Zusammengefasst: die M’loots waren größer, imposanter und beeindruckender, aber sie hatten einige seltene Charakterfehler, und nach meinen Dafürhalten variierten sie beträchtlich in Typ und Qualität. Kotzebues waren viel zu klein, aber sie waren gleichmäßig. Und ihr Gesamteindruck war mehr Malamute als wir glaubten, dass er war.

Unsere einfache Entscheidung war also, die beiden Linien zu kreuzen, ihre guten Eigenschaften zu erhalten und die Fehler zu minimieren. Dies könnte bessere Malamutes geben, als in einer der beiden Linien zu züchten.

Die dritte Linie konnte nicht von uns ignoriert werden. Leider entwickelte sich Kayak nicht zu einem zweiten Gemo.

Unser zweiter Malamute war eine Hündin, reines M’loot, Ch.HUSKY-PAK’S MIKYA OF SEQUIN.

Und dann hatten wir besonderes Glück. In der Nähe von Great Barrington fanden wir 2 Pups, Vater war ein beeindruckender Rüde, genannt  Alaska. (später CH. SPAWN’S ALASKA).

Dies Bruder Schwester Paar, das wir gekauft hatten, wurden von uns auf den national Champioship zu

CH. APACHE CHIEF OF HUSKY-PAK („GERONIMO“) und CH. ARCTIC STORM OF HUSKY-PAK („TAKOMA“).

Sie waren die größten Gewinner ihrer Zeit und wurden zu Meilensteinen in der Zucht. Das Beste von allem war, sie waren ¾ M’loot und ¼ „andere“ zurückgehend zu Irwin’s Gemo und Hinman’s Sitka. Sitka war genetisch wohl eine bessere Hündin als Gemo ein Rüde. Ich denke, ihre Gene waren ein großes Glück für die Qualität die wir später bekamen.

Unsere zwei waren so groß, wie die größeren M’loots aber sie hatten schwerere Knochen und waren besser proportioniert. Körperlich sahen sie immer aus wie „Kingsize“ Kotzebues. Gutes Fell, und Fellfarbe, und völlig ausgewogen in ihren Proportionen. Breite Köpfe, die Ohren richtig angesetzt und geformt und saßen gut auf dem Schädel. Wir wussten, diese Kombination war unübertroffen und die Showresultate überzeugten auch viele andere Leute.

Aber wir waren natürlich nicht zufrieden. Wir wollten die dritte Linie einkreuzen, die die Schnauze verstärken würde und den Typ festigen. Wir suchten nach einem Kotzbue der gleichen Größe und fanden Toro of Bras Coupe. Zu der Zeit gehörte er Earl und Nathalie Norris in Anchorage, Alaska. Glücklicherweise war Toro bereits in Westminster von einem professionellen Handler gezeigt worden und hatte das BOB gewonnen. Wir holten ihn zu Husky Pak und verpaarten ihn mit Takoma, so entstand unser C-Wurf. Wir denken, dass dies der beste Wurf unserer Zucht war, fünf wurden ausgestellt und alle fünf wurden Champions. Einer davon war Cherokee, er gewann 3x das BOB CONSECUTIVE NATIONAL SPECIALTY BEST OF BREEDS und drei CONSECUTIVE AMCA DOG-OF-THE-YEAR Awards. Ich hatte nicht den leisesten Zweifel, dass er auch die nächsten Shows die nächsten fünf Jahre, alle nacheinander gewinnen würde, aber wir entschieden uns dann, ihn nicht mehr auszustellen, als eine Geste der Dankbarkeit und Sportlichkeit.

Cliqout, der Hund, dessen Bild im offiziellen AMCA Logo ist, war unser erster Hund der zu seinen Championtiteln ebenso den Begleithund exzellent bestand. Er war der Spitzengewinner in New England.

Cochise war der beste in Kalifornien. Und der Vater von Snocrests Mukluk, der erste aus unserer Zucht, der Best in Show wurde.

Comache und Cheyenne, die Hündinnen aus dem C-Wurf, gewannen auch alles. Angefangen bei der National Speciality 53 mit 14 Monaten. Sie waren Gewinnerhündin und Reserve, und somit das beste aus der Zucht ihrer Mutter. Comanche starb kurz darauf. Aus Cheyenne gab es 2 Töchter, die beide 3 CONSECUTIVE NATIONAL SPECIALTY BOS gewannen und sie schlugen sogar die Rüden aus dieser Zeit, unter anderem Mulpus Brooks the Bear, der 54 NATIONAL SPECIALTY BEST OF BREED AND DOG-OF-THE-YEAR war. Das 6. C-Puppy war ein Championtyp so wie seine Geschwister, er hatte nur einen kleinen Makel, ich konnte seinen Besitzer nicht überreden, mit ihm auf Shows zu gehen.

Was ich sagen möchte, der Herr gibt und der Herr nimmt. Unser C-Wurf war das beste. Unglücklicherweise starb unsere Comanche und Arctic Storm (Takoma) kurz nach der Show 53. als sie starb hatten wir Vorbestellungen für Welpen die sie auch in einem normalen Leben niemals hätte bekommen können. Und Comanche mit einem wunderbaren breiten Kopf, kraftvollem Gebäude, mächtiger Schnauze, von der ich gehofft hatte, dass sie wundervolle Puppies des wirklichen Malamutetypes bekommen würde, starb. Als diese beiden Ereignisse eintrafen entschlossen wir uns, den C- Wurf zu reproduzieren. Geronimo mit Takomas Tochter Cheyenne zu verpaaren und gleichzeitig eine Toro Tochter importieren um sie ebenfalls mit Geronimo zu verpaaren.

Cheyennes Wurf enthielt 3 Champion, unter andern Ch. Husky Pak Marclar’s Sioux, 2x BOS in der National Speciality56 und 57 und Barb Far Marclar’s Machook BOS 58.

Erste Hündin unserer Zucht die in der Gruppe platziert wurde. Sioux war unsere am meisten titulierte Hündin in der Zucht, keiner kam an sie heran. Der Einzigste, den sie nie geschlagen hat, war Cherokee…

Vollziehen sie nach, Sioux wurde Champion in nur einem Monat in vier aufeinanderfolgenden Shows, sie schlug dort 55 verschiedene Malamutes einschließlich 9 Champions. 55 war in der damaligen Zeit eine imponierende Zahl und sie war wie Cherokee, sie hätte weiter gewonnen, wenn wir uns entschlossen hätten, sie weiter zu zeigen.

Toros Tochter war Ch. Kelerak of Kobuk. Die Norris hatten uns eine gute Hündin gegeben. Noch heute, nach all den Jahren reden wir von ihrer wundervollen Verfassung. Aus ihrer Verbindung mit Geronimo entstammen 3 schöne Champion.

Erok war der erste, der in der Gruppe platziert wurde, und er wurde Sieger und vielfacher Vater in Kalifornien.

Echako war der vielfach nachgefragte Malamute von 1960, hielt den Rekord in der Gruppenplatzierung und vielleicht tut er es noch. Jedenfalls mit einem kleinen genetischen Anteil, und er war unser BOB in Westminster. Außer seiner ersten Show als Puppy wurde er nie wieder von einem anderen Malamute geschlagen.

Eagle war der Beste von den dreien, aber er wurde in eine Zeit geboren, als wir die Lust an Shows verloren hatte. Wir zeigten ihn nur ein paar mal, dann gaben wir ihm keine Chance mehr, zu zeigen, was in ihm steckte. Nun, natürlich war er BOB in Westminster 58, hielt den „Dog World Award“ für seine Show Rekorde, und in der Gruppenplatzierung schlug er die meisten der Sieger aus den anderen Zuchtklassen. Und ich glaube, er hatte die beste Bewegung von allen Malamutes, die ich jemals gesehen habe. Unser Husky Pak E- Wurf war der erste und vielleicht der einzigste in unserer Zucht, der es schaffte 3 Brüder in der Gruppe zu platzieren, was sehr schwierig für alle Malamutes in jenen Tagen war, und zwei davon haben das BOB in Westminster gewonnen.

Showresultate haben eine wichtige Rolle in der Zucht, weil sie von Experten beurteilt werden, unbeeinflusste dritte Parteien. Normalerweise sind Richter das, jedenfalls darf man das hoffen, in unserer unperfekten Welt. Außer für relativ unbekannte Rassen, wie unsere in den frühen 50er Jahren. Wie auch immer, Beurteilungen sind nicht immer vorausschauend. Seit Richten eine Sache der Meinung ist, geschehen Fehler, sehr wahrscheinlich mehr noch in einer unbekannten Rasse. Ich zeigte viele Hunde auf Ausstellungen bei Richtern, die noch nie einen Malamute gesehen hatte. Aber das gehört zum Spiel, und man kann nicht viel daran ändern. Also bedeuten einige Siege oder Niederlagen nicht sehr viel, eine gleichmäßige Reihe von Gewinnen unter verschiedenen Richtern ist das, worauf es ankommt. Die Qualität der Wettbewerbe, und wer schlägt wen, oft sind es die wichtigen Dinge, die relative Qualität verursachen.

Vor 53, mit ein paar Ausnahmen, fanden Wettbewerbe mit Malamutes nur regional statt. Anfang 1953 auf der National Capitol and Harrisburg Show gingen die regionalen Gewinner zusammen und hier begann die nationale Ausstellung in unserer Zucht. Im Oktober 53 veranstalteten wir die erste internationale Ausstellung in Rye, New York. In dieser größten und wichtigsten Show ihrer Zeit, gewann Geronimo beide Ausstellungen, Capitol und Harrisburg. Takoma wurde nach 2 Jahren der „Rente“ zurückgeholt um alle zu schlagen, die besten Rüden und Hündinnen ihrer Zeit. Ihr Bruder Geronimo war Bester der Show und drei ihrer 14 Monate alten Kinder gewannen alles andere, wd, wb, rwb, bw! Und beim BOB richten gewann Geronimos und Takoma’s Vater, Spawn’s Alaska. Zum Ende des Jahres nach der Show in Philadelphia, die ebenso eine Familienangelegenheit war, stand fest, “ Linienkreuzer“ hat hervorragende Malamutes hervorgebracht.

Um das Weitere zu verstehen muss man wissen: in der National Speciality Show in den Jahren 1953 bis 1959 alle 7 BOB und fünf best of opposite waren gekreuzte Linien, involviert mit der dritten (Hinman) Linie. Unsere Kelerak und ein Kotzebue hatten die beiden anderen BOS 1955 wurden die 10 besten Hunde gesucht, 8 davon waren aus Linienkreuzungen. Die 2 pure Kotzebues, waren Toro und unsere Kelerak, und nicht ein pure M’loot war dabei. Neun der 10 Besten waren Teil von uns oder Resultate aus unserem Husky Pak Zuchtprogramm.

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