Genetik, kleines Lexikon

Genetik
Eigenschaften wie auch Krankheiten können vererbbar sein.

Gene
Gene sind Erbfaktoren mit Botschaften. Sie sitzen auf den Chromosomen. Da jedes Chromosom paarweise auftritt und zur Hälfte Vater, zur Hälfte Mutter ist, enthalten alle Gene von beiden Eltern jeweis 50% Informationen.

Polygen
bedeutet, dass eine Eigenschaft auf verschiedenen Genorten liegt.

Monogen
bedeutet, dass eine Eigenschaft an einem Gen festgemacht wird. Haarlänge z.B. wird monogen vererbt.

Allele
Alternativen eines Gens nennt man Allele, Lang- ODER Kurzhaarig z.B. sie werden in Buchstaben angegeben, wobei man für das dominante Allel Grossbuchstaben nimmt, für rezessive Allele Kleinbuchstaben.

Geno/Phänotyp
Genotyp: Ein Hund ist Träger eines rezessiven Gens, kann es weitervererben, aber es ist nicht zu sehen, man kann es evtl. über Nachzucht feststellen.
Phänotyp: Ein Hund ist auch optisch Träger eines Gens

dominant
bedeutet, dass es reicht, wenn die Botschaft auf einem Genort sitzt, nicht von beiden Eltern kommen muss und sich immer durchsetzt (Kurzhaarigkeit z.B.)

rezessiv
bedeutet, dass es sich vielleicht vererbt, und beide Eltern Genträger sein müssen, und dominante Gene sich ihnen gegenüber durchsetzen.

homozygot
Reinerbig, beide Allele sind gleich. Also 2 Grossbuchstaben oder 2 Kleinbuchstaben. Siehe auch Haarlänge!

heterozygot
Mischerbig, also ein Gross-, ein Klein-buchstabe. z.B. phänotypisch kurzhaarig, aber genotypisch ein Kurzhaar- und ein Langhaar-gen, wobei das Kurzhaar-gen dominant ist.

autosomal
geschlechtsunabhängig

geschlechtsgebunden
bestimmte Gene sitzen nur auf den X oder Y-Chromosomen und werden daher nur über die weiblichen oder männlichen Träger vererbt.

einige Beispiele:

HD ist ein Polygen. HD wird aber auch zu 1/3 durch Fütterung und 1/3 durch Haltung begünstigt. (Quelle:K.D.Kammerer Der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin)

Kryptorchismus ist ein polygener Schwellenwert. Wenn beide Eltern genug Genorte belegt haben, um eine imaginäre Schwelle zu überschreiten, entstehen Kryptorchiden.

Bluterkrankheit ist ein geschlechtsgebundenes Gen. x-chromosomal rezessiv. Das krankmachende Gen liegt auf einem X-Chromosom, wird vom weibl. Partner vererbt. da es rezessiv ist können nur männl. Nachkommen erkranken. Denn, bei weibl. Nachkommen kommt vom Vater ein gesundes dominantes X-Chromosom hinzu. Bei männlichen Nachkommen kommt ein Y-Chromosom hinzu, also nichts, was dem krankmachenden Gen einen Gegenpol setzen kann.

Haarlänge=
Genotyp: LL= reinerbig kurzhaarig; (homozygot) Phänotyp: kurzhaarig
Genotyp: Ll= mischerbig kurzhaarig (also Träger des Langhaargens, kann es also weitervererben) Phänotyp: kurzhaarig (Grossbuchstaben sind dominant)(hetoerozygot)
Genotyp: ll= reinerbig langhaarig (homozygot) Phänotyp: langhaarig

Was tut ein Züchter um Krankheiten zu vermeiden?

HD
Verpaarungen von C-Hüften nur in Verbindung mit A oder B, es wird davon ausgegangen dass es sich bei der HD um einen polygenen Schwellenwert handelt.

Katarakt
es ist davon auszugehen, dass der genetische Katarakt ein Polygen ist. Mit Katarakthunden darf nicht gezüchtet werden und alle Hunde müssen jährlich untersucht werden.

Polyneuropathie

Das rezessive Gen für Polyneuropathie wurde Mitte 2012 gefunden und die einfache Untersuchung auf dieses Gen wird bei Laboklin angeboten.

Ein Genträger kann nicht an Polyneuropathie erkranken, aber er kann das Gen an bis zu 50% seiner Nachkommen weiter vererben.

Genträger können und sollten auch weiterhin zur Zucht eigesetzt werden,  ein Genträger besteht nicht nur aus diesem Gen sondern hat auch andere Qualitäten, die er weitergibt.

Langfristig jedoch, über einige Generationen hinweg muss es das Bestreben der Züchter sein, dieses Gen aus der Zucht zu eliminieren.

2 gleichwertig gute Hunde aus einem Wurf, von denen einer Genträgerist und der andere nicht geben die Möglichkeit, den freien Hund einzusetzen, dies darf jedoch nicht mir der "Brechstange" geschehen, sonst gehen der Rasse zuviele gute Gene verloren und der Genpool wird noch weiter eingeschränkt.

Aus diesem Grund MUSS die Zucht bewusst und mit Weitblick durchgeführt werden. Es reicht im Moment absolut aus, Genträger mit frei zu verpaaren, so erhält man gesunde Hunde, die zwar zu 50% auch Genträger sind, jedoch erhält man eben auch 50% freie Nachkommen, die andere gesunde Gene im Bezug auf HD und Katarakt in sich tragen. Es wäre fatal, würde man nun Genträger rigoros ausschliessen und der Genpool würde dann womöglich vermehrt auf HD oder Katarakt oder andere Erkrankungen reduziert.

Freie Hunde lauten : N / N

Genträger: N / AMPN

Verpaarungen aus N/N mit N/N geben natürlich keinen Genträger, das muss das langfristige Ziel sein.

Verpaarungen mit nicht untersuchten Hunden MÜSSEN der Vergangenheit angehören.

Die Untersuchung und die Tatsache, dass es sich um ein einfach rezessives Allel handelt ist ein Geschenk, wären die anderen
Erkrankungen wie HD und Katarakt auch so einfach zu untersuchen, die Züchter würde es freuen.

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