Der Rüde hat die Hündin gedeckt, die Hündin trägt im Normalfall 63 Tage, abhängig von der Wurfgröße mal mehr, mal weniger.
Man hört, der erste Welpe kommt bevorzugt nachts, oder wenn man ganz schnell noch was einkauft. Einige Stunden vor der Geburt wird die Hündin unruhig, verlässt häufig ihren Platz und bereitet das Lager für die Welpen, indem sie wie wild Löcher gräbt, oder aber in ihrer Hütte versucht, den Boden durchzuscharren. Sie hechelt und kleine Eröffnungswehen laufen durch ihren Körper.
Ich habe das erste mal versucht, die Hündin in der Wohnung werfen zu lassen. Hatte ich doch so viele Bücher gelesen, dass dies ohne weiteres möglich ist, wenn die Hündin sich in ihrer Wurfkiste wohl fühlt. Nun, meine Hündinnen mochten die Wurfkiste, aber werfen wollten sie draußen. Sie standen an der Haustür und jammerten, scharrten auf der Couch und liefen wieder an die Tür. Sie ließen mir keine Ruhe, bis ich sie in den Zwinger ließ. Dort begannen sie, in ihrer Hütte zu scharren. Stundenlang.
Ich hatte mir einen Schlafsack mit in den Zwinger genommen und bei beiden Hündinnen verbrachte ich ca. 48 Stunden auf der Hütte liegend und mich mit ihr unterhaltend. Unsere erste Geburt wurde dann trotzdem ein Kaiserschnitt.
Die anderen Male warfen die Hündinnen mittags, also nichts mit bevorzugt nachts. Eine große Presswehe lief wie eine Welle über den Körper der Hündin, sie machte sich ganz krumm, hatte nochmals das Bedürfnis Wasser zu lassen, kotete mehrfach, suchte dann die Hütte auf, biss in den Abstandsrahmen, schrie auf, und der erste Welpe wurde geboren.
Ich hatte im Haus schon alles hergerichtet, eine große Decke auf den Fliesen vorbereitet, Faden für den Notfall bereitgelegt und eine Wärmelampe bereitgestellt. Die Hündin nahm den Welpen ins Maul und befreite ihn von der Eihülle. Dann biss sie die Nabelschnur durch, mit den Prämolaren so wurden die Enden zugleich zusammengedrückt, und leckte den Welpen sauber.
Hier setzte ich dann meinen Kopf durch, erstens ist es im Zwinger nicht gerade hygienisch sauber, zweitens haben die Abstandsrahmen in den Hütten durch Geburten ziemlich gelitten, so dass eventuell ein Welpe erdrückt würde, und drittens ist es für mich auch nicht so leicht, mit der Hündin in die Hütte zu kriechen, um zu sehen, ob Hündin oder Rüde und alles gesund.
Also nehme ich den ersten Welpen fort und gehe damit ins Haus zu der Decke. Dort werden dann die übrigen Welpen unter meiner Aufsicht geboren, denn das machen meine Hündinnen nicht mit, fortnehmen lassen sie ihre Babys nicht, sondern trotten brav hinter mir ins Haus. So kann ich wirklich aufpassen, dass nichts ungewöhnliches geschieht, kann die Kleinen wiegen und nachschauen ob alles in Ordnung ist, und ob z. B. die Nabelschnur zu knapp abgebissen wurde. Das kommt schon mal vor, dann nehme ich eine Stecknadel, und drücke den Kopf so lange auf die Wunde, bis es aufhört zu bluten. Ist die Nabelschnur nicht gebissen und zusammengepresst durch die Prämolaren, kann es auch sein, dass es länger blutet, dann muss man mit einem Faden die Nabelschnur abbinden.
Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Welpen sind sehr unterschiedlich. Einige Welpen fallen innerhalb weniger Minuten, für andere lassen sich meine Mädels schon mal 1-2 Stunden Zeit. Sind die Welpen gefallen, suchen sie sofort die mütterlichen Zitzen. Sie krabbeln mit pendelndem Köpfchen in Richtung Wärme- und Futterquelle. So trinken die Welpen, während die nächsten geboren werden. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Geburt dem Ende zugeht, lege ich die Welpen in die Wurfkiste, und die Hündin hat dann ihre Ruhe.
Bei machen Würfen legte die Hündin dann in der Wurfkiste einige Stunden nach dem letzten Welpen noch einen drauf, abhängig von der Wurfgröße.
Es gibt sicher nicht so sehr viele schöne Erlebnisse wie die Geburt.