Augenerkrankungen

Die Veterinärophthalmologen sind heute häufig in der Lage, erworbene von vererbten Augenkrankheiten zu unterscheiden. Für den Hund ist diese Untersuchung schmerzlos und dauert nur einige Minuten. Bei den meisten Hunden sind Erkrankungen vom zwölften Lebensmonat an feststellbar; das bedeutet, dass eine Krankheit im Idealfall erkannt werden kann, bevor der Hund zur Zucht verwendet wird. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt bezüglich Vorsorgeuntersuchungen beraten.

Auge

Progressive Retinaathrophie PRA ist eine langsam fortschreitende Erkrankung der Netzhaut, die mit der Zeit zum vollständigen Erblinden führen kann. Es sind zwei Formen von PRA bekannt, die generalisierte Form, wo der Hund vollständig erblinden kann und die zentrale Form, die nicht immer zur vollständigen Blindheit führen muß. Ein an der zentralen PRA leidender Hund sieht in den frühen Stadien der Krankheit bei Dämmerlicht besser als bei Tageslicht. Das frühzeitige Erkennen ist für die Zucht von Bedeutung. Allerdings kann sich die PRA erst recht spät manifestieren, nachdem eine Hündin schon etliche Welpen geboren oder der Rüde schon Dutzende von Hündinnen gedeckt hat.

Retinadysplasie RD: Retinadysplasie ist eine Fehlentwicklung der Netzhaut, die zusammen mit einer Netzhautablösung auftreten kann. Die Krankheit kann sekundär als Folge von anderen sich im Auge entwickelnden Krankheiten oder als primäre Erbkrankheit vorkommen. In diesem Fall ist sie nach Abschluß der Augenentwicklung bereits vorhanden und nicht fortschreitend. Sie kann im Alter von etwa acht Wochen diagnostiziert werden. Die Beeinträchtigung der Sehkraft hängt vom Ausmaß der Veränderung ab. Im günstigsten Fall sind keine wesentlichen Sehstörungen zu erkennen, im schlimmsten Falle ist ein Tier beidseitig blind. Die vererbte Retinadysplasie wurde oft in Zusammenhang mit anderen Störungen am Auge, aber auch am Skelett und Herz?Kreislauf?System beobachtet.

Katarakt: Mit Katarakt (grauer Star) bezeichnet man jede Linsentrübung, die verschiedene Ursachen haben kann. Die bekannteste ist der Altersstar, der bei vielen Rassen vorkommt und der als normale Erscheinung beim alten Hund bezeichnet werden darf. Katarakt kann sich sekundär bei Zuckerkrankheit, hohen Cortisongaben, Uveitis, Infrarotlampen bei der Aufzucht oder bei einer Netzhauterkrankung entwickeln oder als selbständige vererbte Krankheit vorkommen. Die Entwicklung eines Katarakts führt zur Beeinträchtigung der Sehkraft, im schlimmsten Fall zum Erblinden.
Mikrophtalmus: zu kleines Auge, rassetypische zum Teil standardbedingte Augenanomalie
Distichiasis: Verdopplung einer gegen den Augapfel gerichteten Wimperreihe oder auch nur einiger Wimpern. Die Wimpern bewirken eine ständige Reizung der Hornhaut und der Bindehäute.
Entropium: Einwärtsrollen des Lidrandes
Ektropium: Auswärtsrollen des Lidrandes
CCA oder CEA (Collie-Augen-Anomalie): CCA ist eine angeborene, vererbbare Erkrankung des Auges, die in unterschiedlichen Graden auftreten kann und eines oder beide Augen betrifft. Die Erkrankung beinhaltet eine embryonale Entwicklungsstörung des Augenhintergrundes mit nicht pigmentierten Bereichen, ausgeprägter Verdrehung der Netzhautarterien und -venen, Vertiefungen und wurmförmige Streifen nahe der Augenpapille bis hin zur Netzhautablösung.
Dermoid-Zysten: Zysten auf der Hornhaut, müssen operativ entfernt werden
Linsenluxation: Fehlstellung der Linsen
Goniodysplasie: Missgestaltung des Kammerwinkels

Quelle: Abeitskreis Veterinärophthalmologen

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