Nun prinzipiell ist der Alaskan Malamute ein Hund wie jeder andere. Prinzipiell. In Wirklichkeit ist er natürlich völlig anders 🙂
Beginnen wir mit der ersten Lebensphase, die vegetative Phase, den ersten 14 Tagen.
Der Welpe besteht aus 3 Dingen, essen, schlafen, verdauen. Mehr nicht. da besteht kein Unterschied zu anderen Hunden.
Ein Summen wie in einem Bienenschwarm wenn die Kleinen schlafen. Ein schlucken und schnaufen, wenn sie trinken, manchmal ein leichtes knurren oder wuffen wenn sie träumen.
Die Hundemutter "entsorgt" die Ausscheidungen der Welpen in dem sie sie frisst und hält so das Lager sauber.
Versuche wie der Biotonusversuch, nachdem die Welpen innerhalb von Minuten an den Zitzen liegen sollen halte ich persönlich für Unsinn. Je nachdem ob die Kleinen mit oder ohne Eihaut geboren werden, brauchen sie etwas länger um loszukrabbeln. Das sagt in meinen Augen nichts über ihre Kraft und Lebensfähigkeit aus.
Die Mutter unterstützt nur ihre starken Kinder. Mitleid wie bei und Menschen mit dem armen Würmchen gibt es nicht. Nur die Starken sollen gewinnen und das Überleben der Rasse sichern.
Nun, nicht jeder Hund der geboren wird, soll zur Zucht eingesetzt werden, eher die Wenigsten. Also sehe ich auch kein Verbrechen darin, hier meine "Mutterliebe " sprechen zu lassen und die Schwachen zu unterstützen. Wobei es natürlich Unterschiede gibt zwischen schwach und Kümmerling.
Ein Welpe, der mit 2 Wochen nicht gelernt hat, sich an der Nahrungsquelle durchzusetzen, hat auch als erwachsener Hund Gesundheitsprobleme, darum ist es dann in meinen Augen besser, hier der Natur ihren Lauf zu lassen. Ein Welpe jedoch, der seinen "Monstergeschwistern" gegenüber, ein wenig zu kurz kommt, sollte auf jeden Fall durchgezogen werden. Bei grossen Würfen ist immer mal einer oder 2 dabei, die etwas kleiner sind. Manchmal haben sie einfach nur einen schlechten Start gehabt, weil sie z. b. an einer Stelle lagen, die nicht so gut versorgt wurde, wie die anderen. Sind sie erwachsen, besteht aber kein Unterschied zu ihren Geschwistern. In einem Wurf mit 12 Welpen und einer Mutter mit 8 Zitzen muss ein Züchter helfen, (ein guter Züchter macht das aber auch bei kleinen Würfen). Schon der Mutter zuliebe, die sonst schon nach 14 Tagen völlig verhungert aussieht.
Die Mutter verlässt in dieser Zeit nur für Sekunden das Lager um sich selbst zu lösen. Auch mit Gewalt ist sie nicht dazuzubekommen, mal einen kleinen Spaziergang zu machen. Sie strebt sofort zurück zu ihren schutzlosen Kindern.
Ab der 3. Woche, der sog. Übergangsphase, beginnt der Welpe, mit geöffneten Augen und Ohren die Welt zu erkunden. Langsam, vorsichtig entfernt er sich vom Lager, löst sich in Entfernung seiner Schlafstätte.
Und beginnt zu spielen. Die starken knuffen die Schwachen. Sie bleiben aber dicht beieinander und schützen sich so gegenseitig.
Auch jetzt noch entsorgt die Mutter die Ausscheidungen, allerdings nicht mehr ganz so ordentlich.
Nun haben sie die Augen und Ohren geöffnet und lernen die Dinge zu sehen und zu hören. In dieser Zeit sollten sie mit vielen Dingen vertraut gemacht werden. Fremden Geräuschen, fremden Gerüchen aber bitte nicht mit fremden Hunden. Die einzigste Ausnahme sind die Hunde des Rudels, die nun dazukommen dürfen und der Mutter bei der Erziehung helfen.
Jetzt ist die Mutter auch bereit, mal wieder spazieren zu gehen und sich etwas weiter und länger vom Lager zu entfernen. Wenn ich die Töchter aus den anderen Würfen dazuhole, droht die Mutter zuerst, zieht die Lefzen hoch und versucht, ihr Kleinpack zu schützen. Schleicht im Kreis um ihre Welpen und knurrt. Zumeist jedoch, vergeht das nach wenigen Minuten und die erwachsenen Töchter dürfen sich um die Welpen kümmern. Sie werden berochen und untersucht und dann wird vorsichtig gespielt. Die Mutter beäugt das alles argwöhnisch und quietscht einer der Welpen, springt sie drohend dazwischen.
Zumeist empfinden die Junghündinnen die Welpen dann nach kurzer Zeit als langweilig, die schlafen ja fast nur und richtig spielen kann man noch nicht. Der erwachsene Rüde fürchtet sich. Vor der Mutter und vor den Welpen. Er empfindet sie wohl eher als lästiges kleines Pack mit dem man nicht viel anfangen kann. Shogun sucht dann das Weite und legt sich auf die sichere Couch.
Ab der 4.-5. Woche sind Rangeleien unter den Welpen an der Tagesordnung. Sie erstellen eine kleine Rangordnung. Diese Phase ist die Prägungsphase, sie lernen,
Grenzen abzustecken, ihren eigenen kleinen Berührungskreis aufzubauen und sich gegen Übergriffe zu wehren. Diese Phase dauert ca. bis zur 11. Woche. Und sie beginnen, auch die Mutter und die anderen Hunde in ihr Spiel einzubeziehen.
Mütter werden NIEMALS ihre Welpen im Nacken fassen um sie zu erziehen. Sie greifen über den Fang mit ihrer Schnauze und ziehen das Köpfchen vorsichtig weg. Wer jemals zugeschaut hat, wird sich wundern, mit wie wenig Aufwand und Strenge ein Hundemutter ihre Kinder erzieht. Hier könnten sich manche Menschen ein Beispiel nehmen, die glauben, ihren Hund mit Unterdrückung und Gewalt erziehen zu müssen.
Ein Hund braucht Liebe und muss Vertrauen aufbauen. Ein Hund der seinen Herren liebt und anerkennt ist glücklich. Nackenschütteln ist eine Todsünde!!
Der Hund ist wie seine Vorfahren ein Raubtier und Nackenschütteln ist eine Tötungsmethode. Wollen Sie ihrem Welpen
vermitteln, daß sie ihn umbringen möchten und er nur mit Glück den Tod entronnen ist? Er wird Angst vor Ihnen haben, das kann es nicht sein, was sie erreichen möchten, oder? Hundemütter bringen ihren Kindern spielerisch und liebevoll bei, daß es Grenzen gibt.
Erst nach 6-7 Monaten beginnen sie, sich strenger durchzusetzen, dann setzt es auch schon mal einen Biss. Bis dahin aber haben die Kinder Narrenfreiheit. Und dieses Wort beschreibt es seht gut, es sind noch kleine Narren.
Mit der 7. Lebenswoche beginnt die sogenannte Sozialisierungsphase. Jetzt baut der Welpe soziale Kontakte ausserhalb der eigenen kleinen Familie auf. Er lernt den Umgang mit Menschen und lernt wissbegierig alles Neue. Dies ist die beste Zeit, einen Welpen zu sich nach Hause zu holen. Es hat keinen Zweck, dieSozialisierungsphase beim Züchter zu verbringen, er soll nicht auf den Züchter sondern auf seinen neuen Eltern geprägt werden. Also liegt der beste Abgabetermin in der 8. Woche. Und dann beginnt der Ernst des Lebens.
Nun noch etwas Grundsätzliches:
Ein Hund hat das natürliche Bestreben, sein Lager sauber zu halten. er wird sich also so weit entfernt wie möglich lösen. Nichtsdestotrotz ist ein Welpe nicht vor der 12. Woche in der Lage, seine Blase zu kontrollieren. Das heisst, er pieselt nach dem Schlafen, nach dem Fressen und auch zwischendurch. Wer seinen Welpen beobachtet wird merken, wann er vor die Tür muss. Strafen ist ein Fehler!
Hat er draussen gemacht, wird er überschwenglich mit heller Stimme gelobt. Ist es im Haus passiert, sollte man gar nicht reagieren. Erst wenn er grösser ist wird mit dunkler Stimme getadelt.
Aber ganz ehrlich, zumeist ist man es selber schuld, wenn ein Welpe ins Haus macht und man sollte sich zunächst einmal selber tadeln. Welche Stimmlage sie dabei benutzen bleibt ihnen überlassen. 🙂
Denn, wer kennt das nicht, da setzt man ihn nach dem Fressen vor die Tür und er macht nicht... draussen regnet es und man will so schnell wie möglich wieder ins Warme. Na und dann passiert es, er macht ins Haus, und dann wird er bestraft.
Positives Verstärken wirkt bei Hunden mindestens genauso gut wie bei Kindern, besser als strafen. Das sollte man sich immer vor Augen halten.