Parasiten

Würmer

Zu den häufigsten Parasiten des Hundes gehören Spulwürmer (Rundwürmer/Nematoden), die bei nahezu jedem Welpen aber auch bei älteren Tieren auftreten. Diese weite Verbreitung wird zum einen durch die enorme Ausscheidung von Eiern (ein Weibchen kann bis zu 100.000 Eier pro Tag produzieren) und zum anderen durch die große Widerstandsfähigkeit der Eier in der Außenwelt ermöglicht.

Der Spulwurm kann auf verschiedene Weise übertragen werden:

Übertragung vor der Geburt: Der häufigste Infektionsweg ist die Übertragung von der Mutter auf die Welpen. Hierbei werden Spulwurmlarven bereits vor der Geburt auf dem Blutweg über die Nabelschnur vom Muttertier in die Welpen in der Gebärmutter übertragen. Die Welpen können dann schon nach 3 Wochen Eier mit dem Kot ausscheiden.

Übertragung über die Milch: Ein weiterer, wenn auch nicht so häufiger Infektionsweg ist die Übertragung über die Muttermilch (galaktogene Übertragung). Die Larven werden mit dem Blutstrom in die gut durchblutete Milchdrüse abgeschwemmt, und die Welpen infizieren sich fortwährend beim Säugen.

Übertragung durch Abschlucken: Schließlich können sich Welpen und auch die Mutter selbst an den mit dem Kot ausgeschiedenen Eiern infizieren. Im Tier machen die Spulwürmer eine Körperwanderung durch. Die Larven durchbohren die Darmwand und gelangen über Lymphe und Blut erst in die Leber und später in die Lunge. Schließlich bohren sie sich in die luftführenden Wege der Lunge, werden hochgehustet und abgeschluckt. Im Dünndarm reifen sie nach 4-5 Wochen zu etwa 10 cm großen, erwachsenen Würmern heran. Bei älteren Tieren wandern die Larven in die Muskulatur und bilden Ruhestadien, die bei einer erneuten Trächtigkeit wie oben beschrieben aktiv werden und die Welpen infizieren. Da die Larven sehr lange in der Muskulatur lebensfähig bleiben, kann ein Muttertier mehrere Würfe infizieren. Gelangen die infektiösen Eier in den Menschen, können sich Spulwurmlarven ebenfalls in der Muskulatur abkapseln. Werden Larven jedoch mit dem Blut in das Auge oder Zentralnervensystem geschwemmt, verursachen sie schwere Ausfallerscheinungen (Zoonosen).

Beim erwachsenen Tier verläuft ein Spulwurmbefall meistens symptomlos, während die Welpen je nach Befallsstärke schwer erkranken können, teilweise sogar verenden. Typische Symptome sind Husten, Nasenausfluss, ein angeschwollener Bauch (Wurmbauch), struppiges Fell und ein verzögertes Wachstum. Bei starkem Befall wandern die Würmer auch in den Magen und werden dann erbrochen. Die erwachsenen Spulwürmer sind Nahrungskonkurrenten und entziehen ihren Wirten wichtige Nährstoffe, insbesondere Vitamin D, was zu Rachitis (Knochenerweichung) beim Welpen führen kann.

Deshalb entwurmt ein Züchter seine Welpen bereits mit 14 Tagen zum ersten Mal und dann regelmässig im Abstand von 2 Wochen. Ebenfalls natürlich die Mutter und sämtliche Rudelmitglieder....

Fuchsbandwurm

Infektionsgefahr für Mensch und Haustier

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der nicht nur den Fuchs befällt. Neben Kleinnagern, die immer in die Infektionskette einbezogen sind, können auch Katzen, in selteneren Fällen Hund und Mensch betroffen sein.

Der geschlechtsreife, nur wenige Millimeter lange Bandwurm lebt im Dünndarm seines Endwirtes. Wie alle Bandwürmer braucht er einen Zwischenwirt, in dem sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne vollzieht.

Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne. Die Kleinnager wiederum werden vom Fuchs als Hauptbeutetiere gefressen. So gelangt die Bandwurmfinne in den Endwirt, in dessen Darm sie sich zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt.

Auch Hunde können infizierte Mäuse fressen. Sie werden dann genau wie der Fuchs zu Endwirten, in deren Dünndarm der Fuchsbandwurm parasitiert. Krankheitserscheinungen, wie Darmentzündung, Durchfall, Abmagerung oder stumpfes Fell treten jedoch nur bei starkem Wurmbefall auf. Die Fuchsbandwurminfektion beim Hund gewinnt dadurch an Bedeutung, daß die Tiere zu Ausscheidern von Bandwurmeiern werden und ihr Kot - ebenso wie der des Fuchses - Ansteckungsquelle für den Menschen sein kann.

Der Mensch muß Bandwurmeier über den Mund aufnehmen, um sich zu infizieren. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms ist er ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht an einen Endwirt weitergeben kann. In seinen Organen findet aber - wie bei echten Zwischenwirten - eine Finnenentwicklung statt. Vornehmlich Leber und Lunge werden befallen. Dabei entsteht ein Netzwerk von Schläuchen, das diese Organe weitgehend zerstört. Für den Zwischenwirt Mensch ist die Fuchsbandwurm-Infektion daher sehr gefährlich. Eine Heilung ist kaum möglich.

Die Vermeidung von Infektionsrisiken ist besonders wichtig. Bodennah wachsende Früchte wie Beeren und Pilze können mit Bandwurmeiern behaftet sein und sind dadurch eine gefährliche Ansteckungsquelle für den Menschen. Sie sollten niemals ungewaschen gegessen werden.

Im Umgang mit vierbeinigen Mäusefängern ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hände, die das Fell in der Afterregion berührt haben, dürfen nicht ungewaschen zum Mund geführt werden. Auch sollten Hunde, die in der Nähe von Fuchspopulationen gehalten werden, regelmäßig entwurmt werden. Der Tierarzt verabreicht ein gegen den Fuchsbandwurm besonders wirksames, rezeptpflichtiges Medikament. Die Darmparasiten sterben dadurch ab und die Produktion von Wurmeiern wird unterbrochen.

Quelle: Tierärzteverband

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